Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Medien- und Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Medien- und Kulturwissenschaften, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff „Grande Nation“ wird vielerorts immer noch mit Frankreich assoziiert, insbesondere im deutschsprachigen Raum wird er mit Hohn gegenüber Frankreich verwendet. Dabei ist der Begriff als Eigenbezeichnung unter den Franzosen und Französinnen längst nicht mehr in Verwendung. Der Begriff basiert auf einer Idee, die ihre Wurzeln in der französischen Revolution hat und während der Ausweitung der französischen Staatsgrenzen unter Napoleon ihre Perfektion fand: Die Idee, Frankreich sei die herausragendste aller Nationen. Diese Anmaßung gehört zur Vergangenheit, jedoch bringt sie zumindest zwei Erben mit sich: Einerseits die kollektive Erinnerung an eine Zeit größerer Macht, andererseits eine Mitverantwortlichkeit an der Herausbildung der heute am weitesten verbreiteten modernen Vergemeinschaftsform: die Nation. Die mediale Öffentlichkeit spielt eine tragende Rolle innerhalb der Identitätskonstruktion einer Nation, und so transportiert auch das Medium Film und die Filmkultur nationale Mythen und Identitätsmerkmale, die sie aus dem kollektiven Gedächtnis einer Nation schöpfen - oder jenes überhaupt erst konstituieren. In Frankreich, wo das Selbstverständnis einer Kulturnation weit verbreitet ist, stehen Künste und nationale Identitätsentwürfe in einem engen Austauschverhältnis - so auch die Filmkultur.
Daher ist es ein Ziel der vorliegenden Arbeit, anhand eines diskursanalytischen Vorgehens die Verbindung zwischen nationalen Identitätskonstruktionen und der französischen Filmkultur herauszustellen. Nach einer theoretischen Einleitung wird zunächst der französische Kulturbegriff beleuchtet und dessen nationale Narrative herausgestellt, um daraufhin die französische Kultur- und Filmpolitik seit 1945 auf die spezifischen Elemente nationaler Identitätskonstruktion zu untersuchen. Im nächsten Kapitel wird sich die Analyse auf die Repräsentation nationaler Mythen im Film konzentrieren und deren Zusammenhang zu den historischen Bedingungen herausstellen. Darauffolgend wird untersucht, inwiefern die Geschichtsschreibung bestimmte Kapitel der französischen Filmgeschichte zum einem Teil französischer Identität machte und ferner die Bedeutung der französischen Filmbildung beleuchtet, um wieder den Bogen zur politischen Dimension zu schlagen.
Daher ist es ein Ziel der vorliegenden Arbeit, anhand eines diskursanalytischen Vorgehens die Verbindung zwischen nationalen Identitätskonstruktionen und der französischen Filmkultur herauszustellen. Nach einer theoretischen Einleitung wird zunächst der französische Kulturbegriff beleuchtet und dessen nationale Narrative herausgestellt, um daraufhin die französische Kultur- und Filmpolitik seit 1945 auf die spezifischen Elemente nationaler Identitätskonstruktion zu untersuchen. Im nächsten Kapitel wird sich die Analyse auf die Repräsentation nationaler Mythen im Film konzentrieren und deren Zusammenhang zu den historischen Bedingungen herausstellen. Darauffolgend wird untersucht, inwiefern die Geschichtsschreibung bestimmte Kapitel der französischen Filmgeschichte zum einem Teil französischer Identität machte und ferner die Bedeutung der französischen Filmbildung beleuchtet, um wieder den Bogen zur politischen Dimension zu schlagen.