Die Geschichte vom mörderischen Duftgenie Jean-Baptiste Grenouille zog weltweit Millionen Leser und schließlich auch Kinozuschauer in ihren Bann. Patrick Süskind hat mit "Das Parfum" nicht nur einen unterhaltsamen, sondern auch äußerst intelligenten und kritischen Roman vorgelegt, in dem er das Genie gerade in seiner besonderen Sinnlichkeit als ambivalent und destruktiv entlarvt. Mit dem Geniegedanken, ursprünglich ein Konzept der nach Selbstbestimmung strebenden Aufklärung, steht dabei ganz grundsätzlich die menschliche Sehnsucht nach Totalität, nach dem Besonderen, Überwältigenden auf dem Prüfstand. Was aber ist aus dieser bei aller Süskindschen Ironie eindringlichen Botschaft in der Verfilmung durch Erfolgsregisseur Tom Tykwer geworden? Wie ähnlich ist der Leinwand-Grenouille seinem Romanvorbild? Welche Strategien verfolgt der Film bei der Gestaltung seiner Hauptfigur und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Haltung zum Genie an sich? Mit diesen und anderen Fragen setzt sich Veronika Sager in detaillierten Analysen sowohl des Romans als auch des Films auseinander.
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