Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Singen - Eine Kulturtechnik und ihre Vermittlung, Sprache: Deutsch, Abstract: Als der Geiger Giles Apap im Jahr 1999 in einem Konzert in Paris Mozarts Violinkonzert Nr. 3 in G-Dur, KV. 816, zum Besten gab, überraschte er sein Publikum mit etwas noch nie dagewesenem.
Zum einen übernahm er kurzfristig die Leitung des Orchesters (der ursprünglich dafür eingesetzte Yehudi Menuhin war wenige Tage zuvor verstorben), wobei er diese Tätigkeit mit seinem Geigenbogen energiereich und extrovertiert ausführte.
Zum anderen spaltete er in seiner Kadenz zum 3. Satz seine Zuhörer wie sonst kaum einer: In einer freien Improvisation über die zwei volksliedartigen Melodien, die während des Satzes auftauchen (siehe 3.2), gelang Giles Apap eine (für viele recht provokante) knapp zehnminütige Reise durch verschiedene Länder und ihre (volkstümlichen) Musiksti-le. Man hört Zigeunermusik, Blues, Indischen Ravi Shankar und Fiddlermusik, gepaart mit „unklassischen“ Elementen wie Pfeifen, Singen, Aufheulen und einer ebenso eher unkon-ventionellen Bogentechnik.
Natürlich blieben negative Reaktionen nicht aus. Ein Mann rief noch während des Konzer-tes: „Hey, where is Mozart?“ und auch spätere Kritiken konnten mit Giles Apaps Kadenz nichts anfangen und warfen ihm fehlenden Respekt und kabarett-artige Selbstinszenierung vor.
Abgesehen davon, was jeder einzelne von dieser Art der Interpretation hält, soll dieses Konzert auch als Beispiel herangezogen, in welcher Form Volkslieder/ -weisen oder Lied-haftes in klassischen Werken vorkommen können. Die Einbettung solcher findet sich bei näherem Hinsehen, bzw. Hinhören nämlich in so manchem Stück der „alten Meister“. Und das wiederum kann als eine wunderbare Brücke im Schulunterricht verwendet werden, die Schüler von einem bekannten oder leicht singbaren Lied an ein komplexes klassisches Werk heranzuführen.
In folgender Arbeit sollen die eben genannten Aspekte genauer betrachtet werden.
Zum einen übernahm er kurzfristig die Leitung des Orchesters (der ursprünglich dafür eingesetzte Yehudi Menuhin war wenige Tage zuvor verstorben), wobei er diese Tätigkeit mit seinem Geigenbogen energiereich und extrovertiert ausführte.
Zum anderen spaltete er in seiner Kadenz zum 3. Satz seine Zuhörer wie sonst kaum einer: In einer freien Improvisation über die zwei volksliedartigen Melodien, die während des Satzes auftauchen (siehe 3.2), gelang Giles Apap eine (für viele recht provokante) knapp zehnminütige Reise durch verschiedene Länder und ihre (volkstümlichen) Musiksti-le. Man hört Zigeunermusik, Blues, Indischen Ravi Shankar und Fiddlermusik, gepaart mit „unklassischen“ Elementen wie Pfeifen, Singen, Aufheulen und einer ebenso eher unkon-ventionellen Bogentechnik.
Natürlich blieben negative Reaktionen nicht aus. Ein Mann rief noch während des Konzer-tes: „Hey, where is Mozart?“ und auch spätere Kritiken konnten mit Giles Apaps Kadenz nichts anfangen und warfen ihm fehlenden Respekt und kabarett-artige Selbstinszenierung vor.
Abgesehen davon, was jeder einzelne von dieser Art der Interpretation hält, soll dieses Konzert auch als Beispiel herangezogen, in welcher Form Volkslieder/ -weisen oder Lied-haftes in klassischen Werken vorkommen können. Die Einbettung solcher findet sich bei näherem Hinsehen, bzw. Hinhören nämlich in so manchem Stück der „alten Meister“. Und das wiederum kann als eine wunderbare Brücke im Schulunterricht verwendet werden, die Schüler von einem bekannten oder leicht singbaren Lied an ein komplexes klassisches Werk heranzuführen.
In folgender Arbeit sollen die eben genannten Aspekte genauer betrachtet werden.