Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Kunst - Sonstiges, Note: 2+, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Kunstgeschichte), Veranstaltung: Franz Marc und August Macke - Erfolg, Bewertung, Erforschung, 19 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine Praxis, wie sie das moderne Museum charakterisiert, zeichnete sich in Deutschland seit 1890 ab, wobei vorangegangene intensive Auseinandersetzungen über das vorherrschende Paradigma der Museumsinszenierung bis in die späten 1870er Jahre zurück reichen. Der eigentliche Reformprozess, der die museologische Praxis des 19. Jahrhunderts in Frage stellte, fand bis 1914 statt.
Es soll in dieser Arbeit nachgezeichnet werden, wie die Reformbewegung begann und wie sie sich entwickelte. Im Zuge dessen sind besonders Wilhelm von Bodes und Hugo von Tschudis Ideen und deren Verwirklichung von Bedeutung. Sie benannten ihre Ausstellungskonzepte mit Begriffen wie Stilraum oder Wohnraumatmosphäre, aber auch von den Secessionisten ließen sich Bode und Tschudi inspirieren. Alexis Joachimides hat herausgearbeitet, dass im Zuge der Museumsreform außerinstitutionelle Vorbilder adaptiert wurden. Bode und Tschudi, der unter Bode seine museumspraktische Ausbildung erhalten hatte, prägten dabei wie kein anderer Museumsdirektor den neuen Typ des modernen Galerieleiters.
Aufgrund Tschudis erstmaliger Verwendung der weißen Wand in der ständigen Sammlung eines Museums wird kurz auf die Sonderbundausstellung in Köln von 1912 eingegangen, in der die Bilder sich ebenfalls vor weißem Grund dem Betrachter präsentierten.
Jedoch befanden sich Bode und Tschudi noch in der Übergangszeit, sie konnten nur temporäre Ausstellungsräume schaffen, in denen sie mit ihren Ideen experimentierten - in die gängige Ausstellungspraxis wurden ihre Vorschläge nämlich vorerst nicht aufgenommen.
Anders verhielt es sich mit den Avantgarde- und Secessionisten-Ausstellungen. In der Lampenfabrik Seifert fand 1906 die erste Avantgarde-Ausstellung statt. Ihr folgten unter anderen 1910 in der Galerie Arnold und 1911 in der Galerie Tannhauser weitere. Genauso wie in den Secessionisten-Ausstellungen zwischen 1900 und 1905 war es für die vertretenen Künstler und die Ausstellungsmacher geradezu selbstverständlich, neue Ideen in die Ausstellungskonzeption mit einfließen zu lassen und Gestaltungsprogramme zu entwerfen, die der Norm nicht im entferntesten entsprachen.
Die Raumgestaltungen der Museumsreform, der Avantgarde-Ausstellungen und der Secessionisten sollen im Folgenden mit besonderem Blick auf die Wirkung, die die Hängung, Rahmung und Wandfarbe auf den Betrachter hatte, beschrieben und beurteilt werden.
Es soll in dieser Arbeit nachgezeichnet werden, wie die Reformbewegung begann und wie sie sich entwickelte. Im Zuge dessen sind besonders Wilhelm von Bodes und Hugo von Tschudis Ideen und deren Verwirklichung von Bedeutung. Sie benannten ihre Ausstellungskonzepte mit Begriffen wie Stilraum oder Wohnraumatmosphäre, aber auch von den Secessionisten ließen sich Bode und Tschudi inspirieren. Alexis Joachimides hat herausgearbeitet, dass im Zuge der Museumsreform außerinstitutionelle Vorbilder adaptiert wurden. Bode und Tschudi, der unter Bode seine museumspraktische Ausbildung erhalten hatte, prägten dabei wie kein anderer Museumsdirektor den neuen Typ des modernen Galerieleiters.
Aufgrund Tschudis erstmaliger Verwendung der weißen Wand in der ständigen Sammlung eines Museums wird kurz auf die Sonderbundausstellung in Köln von 1912 eingegangen, in der die Bilder sich ebenfalls vor weißem Grund dem Betrachter präsentierten.
Jedoch befanden sich Bode und Tschudi noch in der Übergangszeit, sie konnten nur temporäre Ausstellungsräume schaffen, in denen sie mit ihren Ideen experimentierten - in die gängige Ausstellungspraxis wurden ihre Vorschläge nämlich vorerst nicht aufgenommen.
Anders verhielt es sich mit den Avantgarde- und Secessionisten-Ausstellungen. In der Lampenfabrik Seifert fand 1906 die erste Avantgarde-Ausstellung statt. Ihr folgten unter anderen 1910 in der Galerie Arnold und 1911 in der Galerie Tannhauser weitere. Genauso wie in den Secessionisten-Ausstellungen zwischen 1900 und 1905 war es für die vertretenen Künstler und die Ausstellungsmacher geradezu selbstverständlich, neue Ideen in die Ausstellungskonzeption mit einfließen zu lassen und Gestaltungsprogramme zu entwerfen, die der Norm nicht im entferntesten entsprachen.
Die Raumgestaltungen der Museumsreform, der Avantgarde-Ausstellungen und der Secessionisten sollen im Folgenden mit besonderem Blick auf die Wirkung, die die Hängung, Rahmung und Wandfarbe auf den Betrachter hatte, beschrieben und beurteilt werden.