Gehirnforschung und Rechtswissenschaft? Diese auf den ersten Blick überraschende Kombination von Forschungsgebieten ermöglicht neue Erkenntnisse über fundamentale Begriffe und Inhalte des Rechts. Die Autorin untersucht insbesondere deren Bedeutung für rechtsphilosophische Diskussionsfelder. Ausgehend von dem Dilemma zwischen Naturrecht und Positivismus stellt die Autorin zunächst die evolutionsbiologischen Hintergründe des menschlichen Rechtsgefühls und bestimmter Rechtstatsachen (z. B. Besitz) vor. Sodann erörtert sie, inwieweit angeborene neuronale Strukturen, die dem Menschen ein Gefühl für Moral ermöglichen, geeignet sind, rechtliches oder moralisches Sollen zu erkennen. Sollte der Schritt vom Sein zum Sollen mittels „moralischer" Neuronen ohne naturalistischen Fehlschluss möglich sein? Die Autorin verfolgt das Ziel, den Blick der Rechtswissenschaft für fachfremde Erkenntnisse zu öffnen. Die moderne Gehirnforschung zeigt, dass ein solcher Blick traditionelle Auffassungen bereichern und beleben kann. Das Buch richtet sich an Juristen und Nichtjuristen, die sich für philosophische Fragen über den Ursprung von Recht und Moral - auch aus neurowissenschaftlicher Sicht - interessieren.
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