Wenn Lebenszusammenhänge und Erfahrungsstrukturen immer komplexere Formen annehmen, dann müssen auch die Wege zu ihrem Verstehen neu gegangen werden. Wenn die alltäglichen Bilder- und Gegenstandswelten in ihrer massiven Präsenz unsere Wahrnehmungs- und Erfahrungsmöglichkeiten um ein Vielfaches überschreiten, dann bedarf es besonderer Zugänge, um sie bewusstseinsmäßig zu verarbeiten. Wenn in den Bereichen von Kunst und Wissenschaft längst Wege zu neuen ästhetischen Erfahrungen und Erkenntnissen entworfen sind, dann bedarf es besonderer Strategien, sie in pädagogische Verantwortlichkeit zu überführen. Genau dies will das vorliegende Buch, indem es bislang getrennte Wege in den Bereichen von Alltag, Kunst und Wissenschaft verbindet und aufzeigt, wie vorwissenschaftliche Erfahrung, künstlerische Strategien und wissenschaftliche Erkenntnisse sich verknüpfen lassen. Das Buch wendet sich an Leserinnen und Leser, die an aktuellen Fragen im Bereich des Ästhetischen interessiert sind, ohne bereits über umfangreiches Wissen - zu aktueller Kunst, den Ästhetikdiskursen, den Fragen nach künstlerischer Produktivität - zu verfügen. Es bietet hilfreiche Kenntnisse zu Künstlerinnen und Künstlern, zu Aspekten der Alltagsästhetik und zu Fragen der Wahrnehmung an. Es bezieht sich auf bereits Gewusstes und versucht darin Be-Denkenswertes festzuhalten, um es auf neue Weise zu verknüpfen. Es zeigt Möglichkeiten auf, wie man in Hochschule, Schule und anderen Bereichen ästhetischer Arbeit über künstlerisches Handeln und wissenschaftliches Denken mit großem Interesse und persönlichem Gewinn neue Erfahrungen machen kann.
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