Campanellas Sonnenstaat ist ein Klassiker der utopischen Literatur, geschrieben im 17. Jahrhundert. Die Rahmenhandlung des „Sonnenstaats“ – der Name deutet auf einen sehr weit entfernten Ort hin – wird durch die Erzählung eines Genuesen gebildet, der selbst eine Reise dorthin unternimmt. Wo genau dieser Ort liegt, ist unklar – Utopia kann der griechischen Wortbedeutung nach auch „Nirgendland“ heißen, meist dargestellt durch eine ferne Insel. Anschließend berichtet der Erzähler des „Sonnenstaates“ seinen italienischen Landsleuten in Genua von den vorgefundenen Verhältnissen und den Verbesserungen gegenüber dem eigenen Land. Die Kritik an der zeitgenössischen Realität wird im „Sonnenstaat“ dadurch deutlich, dass die so genannten „Solarier“ beispielsweise über Gebräuche und Sitten der italienischen Landsleute spotten. Die Staatsform selbst ist relativ kompliziert, da aus heutiger Sicht sehr gegensätzliche Elemente dort zusammenkommen und sich zu einer widersprüchlichen Einheit fügen. . Insgesamt spiegeln sich also im „Sonnenstaat“ Elemente einer Universalmonarchie, einer Priesterherrschaft (Theokratie), einer Urform des Sozialismus ohne Privatbesitz und ebenfalls Anleihen aus Platons Philosophenstaat – der in seiner Utopie die Herrschergewalt in gebildete Philosophenhände legte – wider. "100% Klassiker - kommentiert, relevant" + Einleitung zum historischen Kontext.
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