Die Akropolis ist in Le Corbusiers Werk allgegenwärtig. Sie war Inspirationsquelle, Prüfstein für die eigene Architektur und Maßstab für die eigenen Ansprüche. Sie war aber auch zentraler Bestandteil seiner Selbstinszenierung und trug zur erfolgreichen Gründung des Mythos Le Corbusier bei.
Turit Fröbe nimmt eine Neubewertung der Rolle der Akropolis für Le Corbusiers Werk jenseits seiner eigenen Narration vor. Sie rekonstruiert seine Auseinandersetzung mit dem Monument, stellt dar, welcher Quellen er sich bediente und zeigt, was er darüber hinaus an Erfahrungen ganz anderen Ursprungs unter dem Stichwort Akropolis subsumierte. Das Ergebnis war eine Rezeption, die eigenständig und eigenwillig und dabei dennoch fest verankert in der Tradition des 19. und des 20. Jahrhunderts war.