Sabine Tischew, Anita Kirmer In Deutschland werden nach infrastrukturellen Eingriffen (z. B. Abgrabungen, Straßen- und Deichbau) sowie im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen jährlich mehrere tausend Hektar begrünt (IGI Niedermeyer Institute 2000). Dabei liegt für Rohböden der Schwerpunkt bislang auf dem Schutz vor Erosion. Auf den meisten Flächen kommen Regelsaatgutmischungen (nach FLL 2005) zum Einsatz, die sich aus Zuchtsorten aus dem Intensiv-Rasenbereich, der Landwirtschaft sowie aus gebietsfremden Arten zusammensetzen. Dieses Saatgut wird a- grund geringerer Kosten zu einem wesentlichen Teil außerhalb der Anwendungsgebiete, o- mals sogar in anderen Klimazonen (z. B. Balkan, Kleinasien, Ostasien), gewonnen und v- mehrt (Marzini 2004). Insgesamt werden jährlich 17. 500 t Grassamen und 3. 500 t Legumi- sensamen nach Deutschland importiert (BLE 2004 in Drucksache 18/5087 des Deutschen Bundestages). Aktuelle Ergebnisse belegen inzwischen, dass Ökotypen krautiger Arten spe- fische Anpassungen an lokale Standortbedingungen zeigen (z. B. Hufford & Mazer 2003; Bischoff & Müller-Schärer 2005), so dass die geringere Anpassungsfähigkeit gebietsfremder Herkünfte zu hohen Ausfallraten führen kann. Ein erfolgreicher Einsatz von Zuchtsorten - fordert vor allem auf Rohböden aufwändige Standortvorbereitungen. Unter Extrembeding- gen, wie langen Trockenperioden oder einem hohen Anteil stark saurer Substrate, stoßen k- ventionelle Methoden deshalb an die Grenzen ihrer Anwendbarkeit (Foto 1. 1). Erosionsp- zesse und ein erhöhter Nachsorgeaufwand sind die Folge.
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