Karin Bucha ist eine der erfolgreichsten Volksschriftstellerinnen und hat sich mit ihren ergreifenden Schicksalsromanen in die Herzen von Millionen LeserInnen geschrieben. Dabei stand für diese großartige Schriftstellerin die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Fürsorge, Kinderglück und Mutterliebe stets im Mittelpunkt.
»Ich reite für eine Stunde aus. Sorge dafür, daß mein Pferd vorgeführt wird«, sagt Tilo Kempen zu seinem Diener Johann. Leise fällt die Tür hinter der schon etwas gebeugten Gestalt des Dieners ins Schloß. Tilo Kempen ist bereits umgezogen. Der Reitdreß kleidet ihn vorzüglich, genau wie der Frack. Eine hohe, schlanke Erscheinung mit blondleuchtendem Haar und kristallklaren Augen. Ein Mann, der weiß, was er will, der das Erbe seiner Väer angetreten hat und neuen Reichtum zu dem alten häuft. In der ganzen Gegend gibt es keinen Mann wie ihn, mit seinem Charme, seinem bestechenden Äußeren und seiner angeborenen Ritterlichkeit, der sich mit ihm messen kann. Er blickt aus dem Fenster. Die Sonne vergoldet mit ihren letzten Strahlen die Eichen, die jahrhundertealt wie eherne Wachen das Herrenhaus von ›Eichenwald‹ umgeben. Sie haben dem großartigen Besitz auch den Namen gegeben. Tilo Kempen ist glücklich, als er die breiten Marmorstufen hinuntergeht. Vor dem mit weißen Säulen geschmückten Portal führt der Stallbursche bereits sein Pferd hin und her. »Danke«, sagt Kempen freundlich und schwingt sich ohne Hilfe auf den Pferderücken. »Wenn ich mir etwas zu sagen erlauben darf«, hält der junge Bursche ihn noch ein paar Sekunden auf. Das »gnädiger Herr« hat Kempen sich längst verbeten.
»Nun?« ermuntert er mit leichtem Lächeln. »Dina ist heute sehr nervös. Weiß nicht, was mit dem Luder los ist. Seien Sie vorsichtig!«
»Keine Bange«, lacht Kempen herzlich auf.
»Ich reite für eine Stunde aus. Sorge dafür, daß mein Pferd vorgeführt wird«, sagt Tilo Kempen zu seinem Diener Johann. Leise fällt die Tür hinter der schon etwas gebeugten Gestalt des Dieners ins Schloß. Tilo Kempen ist bereits umgezogen. Der Reitdreß kleidet ihn vorzüglich, genau wie der Frack. Eine hohe, schlanke Erscheinung mit blondleuchtendem Haar und kristallklaren Augen. Ein Mann, der weiß, was er will, der das Erbe seiner Väer angetreten hat und neuen Reichtum zu dem alten häuft. In der ganzen Gegend gibt es keinen Mann wie ihn, mit seinem Charme, seinem bestechenden Äußeren und seiner angeborenen Ritterlichkeit, der sich mit ihm messen kann. Er blickt aus dem Fenster. Die Sonne vergoldet mit ihren letzten Strahlen die Eichen, die jahrhundertealt wie eherne Wachen das Herrenhaus von ›Eichenwald‹ umgeben. Sie haben dem großartigen Besitz auch den Namen gegeben. Tilo Kempen ist glücklich, als er die breiten Marmorstufen hinuntergeht. Vor dem mit weißen Säulen geschmückten Portal führt der Stallbursche bereits sein Pferd hin und her. »Danke«, sagt Kempen freundlich und schwingt sich ohne Hilfe auf den Pferderücken. »Wenn ich mir etwas zu sagen erlauben darf«, hält der junge Bursche ihn noch ein paar Sekunden auf. Das »gnädiger Herr« hat Kempen sich längst verbeten.
»Nun?« ermuntert er mit leichtem Lächeln. »Dina ist heute sehr nervös. Weiß nicht, was mit dem Luder los ist. Seien Sie vorsichtig!«
»Keine Bange«, lacht Kempen herzlich auf.