Steht der Besucher im Mittelpunkt des musealen Handelns im 21. Jahrhundert? Hat sich das Museum vom Tempel der Kunst um 1900 zum Tempel der Besucher um 2000 gewandelt? Und was macht ein besucherorientiertes Museum aus? In einem historischen Kontext wird diesen Fragen unter Einbezug der Themen Museumsreformbewegung, Museumsdirektoren, Museumsinnenraumarchitektur, Rauminszenierungsstrategien und Museumspublikum nachgegangen. Die Analyse der Gegenwart erfolgt mit Hilfe der Museumsstandards, der Funktion der Unterhaltung, der Ökonomisierung der musealen Tätigkeit, der Museumsarchitektur und dem besucherorientierten Museum. Ein Exkurs über das Eintrittsgeld und eine Studie zur Berliner Museumslandschaft runden das Buch ab. In dieser Studie werden fünf ausgewählte Museen - Jüdisches Museum Berlin, Deutsches Historisches Museum Berlin, Stiftung Stadtmuseum Berlin, Berlinische Galerie und Technikmuseum Berlin - miteinander verglichen. Dieser Vergleich wird durch Befragungen der Museumsmitarbeiter und der Angestellten der Berliner Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten ergänzt. Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen den Wandel der Museen zur Besucherorientierung. Trotzdem besteht Handlungsbedarf, um von einem besucherorientierten Museum sprechen zu können: Verankerung der Besucherorientierung im Leitbild, Rechenschaftspflicht gegenüber dem Besucher, kundenfreundlicher Service und Erreichen der Nichtbesucher durch Museotainment sind die wichtigsten Forderungen der Autorin. Erst wenn breite Bevölkerungsschichten ins Museum kommen, wird das Museum ein Tempel aller Besucher sein.
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